Verschiedene Apps, die den weiblichen Zyklus verfolgen, wurden von Stiftung Warentest geprüft. Dieser Artikel zeigt, welche es wert sind, ausprobiert zu werden.
Könnt ihr euch noch an die alten Papierkalender für den Zyklus erinnern, die einmal im Jahr aus der Frauenarztpraxis mitgenommen wurden? Diese müssen nun nicht mehr manuell gefüllt werden. Heutzutage gibt es Apps, die sowohl die Menstruation als auch fruchtbare Phasen und den Eisprung berechnen. Stiftung Warentest hat 21 solcher Apps unter die Lupe genommen und wir präsentieren euch vier Empfehlungen.
Ein wichtiger Hinweis zu Beginn: Zyklus-Apps sind kein zuverlässiges Verhütungsmittel. Auch wenn sie fruchtbare und unfruchtbare Tage berechnen, sollte man sich nicht ausschließlich auf sie verlassen. Es ist sinnvoll, verschiedene Verhütungsmethoden in Betracht zu ziehen und bei Bedarf mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen. Besonders, wenn hormonelle Methoden wie die Pille oder Spirale genutzt werden, sollten mögliche Nebenwirkungen in die Entscheidung miteinbezogen werden.
MyNFP: Testsieger bei Stiftung Warentest
Wer sich mit Verhütungsmethoden beschäftigt hat, wird die Natürliche Familienplanung (NFP) kennen. Diese Methode basiert auf der täglichen, möglichst zeitgleichen Messung der Basaltemperatur und Beobachtung des Zervixschleims. Auf diese Weise können fruchtbare und unfruchtbare Tage sowie das Herannahen der Menstruation festgestellt werden.
Die Vorteile von MyNFP umfassen die Unterstützung der NFP-Methode, die Bestimmung fruchtbarer Tage, eine benutzerfreundliche Oberfläche und die Verfügbarkeit auf Android- und iOS-Geräten.
Nachteile: Die App ist kostenpflichtig, nur in Deutsch verfügbar und weist Schwächen beim Datenschutz auf.
Lady Cycle: Eine kostenlose Alternative zu MyNFP
MyNFP teilt sich die Spitzenposition mit Lady Cycle, einer App von UniDesign Solutions. Sie ist benutzerfreundlich und gut bei der Ermittlung fruchtbarer Tage, allerdings sind Datenschutz und AGB-Transparenz weniger überzeugend.
Lady Cycle nutzt ebenfalls Basaltemperatur und Zervixschleim zur Analyse. Ein Plus: Die App ist kostenlos und in mehreren Sprachen verfügbar. Ein Minus: Sie ist lediglich für Android-Geräte erhältlich.
Menstruations-Kalender: Top-App im Google Play Store
Für jene, die nicht mit der NFP verhüten, kann ein einfacher Menstruationskalender genügen. Im Google Play und Apple App Store hat der Menstruations-Kalender von Simple Design Ltd. hohe Bewertungen mit 4,9 Sternen. Die App ermöglicht das Eintragen von Blutungsbeginn und -ende, Stimmungsschwankungen sowie Zervixschleimdaten, aus denen die nächste Periode berechnet wird.
Weitere Vorteile der App: Sie kann durch einen Pincode gesichert werden, bietet Erinnerungen für die Pilleneinnahme und erlaubt die Eingabe der Basaltemperatur (nicht erforderlich für die Zyklusberechnung).
Obwohl die App bei Nutzern beliebt ist, erhielt sie von Stiftung Warentest nur die Note „mangelhaft“ (5,5). Nutzerin Romy lobt jedoch die Zuverlässigkeit und einfache Handhabung. Einige User merken an, dass Daten nicht immer reibungslos auf ein neues Handy übertragen werden können.
Vorteile: Viele Tracking-Funktionen, App-Sicherung durch Pincode, einfach und kostenfrei zu verwenden, sowohl für Android als auch iOS verfügbar
Nachteile: Datenschutzprobleme und fehlende AGB-Transparenz, mögliche Probleme beim Daten-Backup
Flo: Unterstützung für das Verständnis des Zyklus
Die letzte App, die vorgestellt wird, ist Flo. Sie funktioniert ähnlich wie der Menstruations-Kalender und fokussiert sich nicht auf die Basaltemperatur oder den Zervixschleim, sondern erlaubt einfache Periodeneinträge. Ihr könnt ebenso Stimmung und körperliche Symptome aufzeichnen, um genauere Vorhersagen zu erhalten. Flo kann kostenfrei genutzt werden, während die Premium-Version etwa 33 Euro jährlich kostet.
Laut Stiftung Warentest erhält Flo eine ähnliche Bewertung mit der Note „mangelhaft“ (5,5), wobei die Benutzerfreundlichkeit als positiv hervorsticht. Im Google Play Store wird Flo mit 4,5 Sternen bewertet, im Apple App Store sogar mit 4,7. Während einige Nutzer die umfangreichen Tracking-Funktionen loben, empfinden andere sie als überladen. Jeder sollte entscheiden, ob die App den individuellen Bedürfnissen entspricht.
Vorteile: Vielfältige Tracking-Optionen, einfache Bedienführung, nützliche Erklärungen zum Zyklus, für beide Plattformen Android und iOS verfügbar
Nachteile: Überladenes Design, unklare Premium-Funktionen, Datenschutzprobleme
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