Wer den Standort einer Person über deren IP-Adresse herausfinden möchte, kann dafür verschiedene Online-Dienste nutzen. Mithilfe der IP-Adresse, dem Zeitpunkt und dem Datum kann theoretisch eine Identifikation erfolgen.
Wird man im Internet beleidigt oder durch falsche Behauptungen geschädigt, kommen diese selten von Personen, die ihren echten Namen oder eine klar zuordenbare E-Mail-Adresse verwenden. Oft ist die IP-Adresse des Täters der einzige Hinweis, um ihn aufzuspüren. Hier erfahrt ihr, wie man die IP finden und den ungefähren Standort bestimmen kann – und wo die Herausforderungen liegen.
Erst die IP-Adresse finden
Bevor man eine IP-Adresse orten kann, muss man sie zunächst ermitteln. Bei E-Mail-Belästigungen wird die IP des Absenders meist im „Mailheader“ mitgesendet. Hier finden sich Daten, die das Mailprogramm zur Verarbeitung benötigt.
Zum Zugriff auf diese Informationen, öffnet den Quelltext der Nachricht – in Thunderbird etwa mit der Tastenkombination Strg + U.
Hier sucht ihr nach Begriffen wie „permitted sender“, um die IP-Adresse zu finden. Bei Beleidigungen über Plattformen wie Facebook oder Foren wird es komplizierter. In solchen Fällen ist man entweder auf die freiwillige Unterstützung des Seitenbetreibers angewiesen oder muss juristische Schritte einleiten.
Eigene IP-Adresse herausfinden
Wenn ihr eure eigene IP-Adresse kennen müsst, um sie weiterzugeben, ist das einfach. Webseiten wie dein-ip-check.de zeigen euch sofort eure IP-Adresse im IPv4- und IPv6-Format. Außerdem könnt ihr so den Standort eurer IP herausfinden – zumindest grob.
Unter Windows findet ihr eure IP heraus, indem ihr die Windowstaste und R gleichzeitig drückt, dann „cmd“ eingebt und anschließend den Befehl „ipconfig“ ausführt, um eure IP-Adressen zu sehen.
Geolocation zur IP-Standortbestimmung
Es existieren IP-Datenbanken, in denen theoretisch jeder IP eine Ortsangabe zugeordnet wird. Exakter als bis zur Stadt wird es jedoch selten. Straßenadressen sind nicht enthalten. Verschiedene Webseiten bieten eine IP-Suche an, die den entsprechenden Ort anzeigt.
Weitere mögliche Informationen umfassen den Internet-Provider und dessen Kontaktdaten.
Hier könnt ihr IP-Adressen lokalisieren und weitere Infos erhalten:
Gebt die gefundene IP ein, um Daten zu verwenden, die helfen, den Besitzer zu orten. Falls ihr eine Vermutung habt, wer es sein könnte, reicht das möglicherweise. Andernfalls wird es kompliziert.
Schwierigkeiten bei der IP-Ortung – rechtlich und technisch
Provider wie die Telekom dürfen Adressdaten ihrer Kunden nicht an Privatpersonen oder Unternehmen weitergeben. Nur Strafverfolgungsbehörden wie Polizei und Staatsanwaltschaft dürfen die Daten eines Anschlussinhabers abfragen.
Die „Vorratsdatenspeicherung“ ist immer noch nicht rechtskräftig. Selbst wenn, dürften Provider Verbindungsdaten nur maximal 10 Wochen speichern. Liegt die „Tat“ länger zurück, sind die Daten selbst für die Polizei nicht mehr zugänglich.
Immer mehr Menschen nutzen VPN-Dienste oder Cloud-Anbieter fürs Internet, wodurch die sichtbare IP dem Dienstanbieter gehört, der meist keine Verbindungsdaten speichert.
Wer im Internet anonym bleiben will, nutzt oft Anonymisierungsdienste, um die echte IP zu verbergen, was eine Identifizierung nahezu unmöglich macht.
Nutzen Täter ein öffentliches WLAN oder ein Firmenbüro, lässt sich der Zusammenhang zwischen Tat und Person nur schwer belegen.
Es ist für Privatpersonen nicht möglich, einfach so die genaue Adresse zu einer IP-Adresse zu ermitteln. Letztendlich müssen Strafverfolgungsbehörden die Beweise dafür erbringen, dass eine Verbindung zwischen IP-Adresse und Person besteht.
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