Falls ihr nicht im Impressum fündig werdet, könnt ihr mit einer Whois-Abfrage herausfinden, wer hinter einer bestimmten Domain steckt. Dies kann jedoch mit einigen Hürden verbunden sein und erfordert möglicherweise alternative Wege.
Ob ihr plant, eine Domain zu erwerben oder aufgrund einer rechtlichen Fragestellung den Inhaber ermitteln möchtet – bei zuverlässigen Besitzern sind diese Informationen oft leicht erhältlich. Die benötigten Angaben verstecken sich meist im Impressum oder im Datenschutzbereich einer Webseite. Fehlen diese Informationen, kann es besonders in Deutschland herausfordernd sein, den Domainbesitzer mittels einer Whois-Abfrage zu identifizieren.
Domain-Verfügbarkeit prüfen
Zur Überprüfung der Verfügbarkeit einer deutschen Domain könnt ihr die „Domainabfrage“ von „Denic“ verwenden, der Registrierungsstelle für .de-Domains. Dieses Tool ist jedoch recht eingeschränkt und erlaubt nur eine begrenzte Menge an Anfragen.
Es gibt zahlreiche Online-Services, die euch bei Domain-Checks unterstützen können. Neben der Verfügbarkeit einer Domain erfahrt ihr oft auch, wer der Inhaber ist. Bei deutschen Domains sind solche Informationen allerdings nicht mehr so leicht zugänglich! Der Denic übermittelt Whois-Daten nur noch an berechtigte Stellen. Auch andere Dienste erhalten keinen Zugriff auf diese Daten mehr.
Tools zur Domain-Prüfung:
- DNSlytics: Prüft Verfügbarkeit, Whois-Informationen, Serverdaten und den Alexa-Rang.
- Domaintools: Bietet Informationen zur Verfügbarkeit, Whois-Daten und anderen Toplevel-Domains.
- who.is: Hilft bei der Verfügbarkeitsprüfung, bietet Whois-Informationen und zeigt Serverdaten.
In der Praxis gebt ihr den gewünschten Domainnamen samt Endung ein und erhaltet kurz darauf die verfügbaren Daten. Dabei solltet ihr beachten, dass die Informationen von den Whois-Servern der jeweiligen Anbieter stammen und unterschiedlich detailliert sein können. Auch die Nutzung anderer Abfragedienste ändert daran nichts.
Bei deutschen Domains ist die Situation besonders komplex: Die Registrierungsstelle „Denic“ gibt Whois-Daten nicht mehr ohne Weiteres heraus, und es wird immer einfacher, den tatsächlichen Inhaber zu verschleiern. Provider wie IONOS bieten ihren Kunden die Möglichkeit, den Whois-Eintrag zu verbergen und stattdessen einen „Privacy-Service“ als Besitzer anzugeben.
Diese Services sind mittlerweile weltweit verfügbar und es gibt auch kommerzielle Dienste, die Anonymität bieten. Das erschwert es, den tatsächlichen Besitzer einer belegten Domain zu identifizieren.
Richtlinien zur Ermittlung eines Domain-Inhabers:
- Überprüft zunächst die Domain selbst auf Kontaktinformationen, falls ihr die Domain kaufen möchtet.
- Wenn dort keine Infos zu finden sind, überprüft, ob andere Domains auf derselben IP-Adresse liegen, was auf denselben Besitzer hindeuten könnte. Gebt die Domain bei dnslytics.com an und prüft die IP-Adresse.
- Analysiert die anderen Domains, um mögliche Kontaktinformationen zu finden.
Strafverfolgungsbehörden haben nach wie vor die Möglichkeit, über den Denic Informationen zum Registrar einer Domain abzurufen. Diese Informationen sind zugänglich, jedoch könnte der Nutzer hinter einem Anonymisierungsdienst versteckt sein. In solchen Fällen könnte es nötig werden, sich an den Webhoster zu wenden, was komplizierter ist, wenn dieser im Ausland ansässig ist.
Domain-Inhaber unter Windows ermitteln
Ihr könnt Whois-Abfragen auch direkt unter Windows durchführen. Das Programm WhoisThisDomain ermöglicht eure Abfrage bei den gängigsten Domains. Sogar ganze Listen lassen sich in einem Durchgang überprüfen.
Diese portable Freeware kann auch über einen USB-Stick genutzt werden. Ergebnisse könnt ihr zudem als HTML-Datei speichern. Die wichtigsten Informationen zu jeder Domain erhaltet ihr mit der Tastenkombination Strg + Eingabetaste.
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